Die Ergebnisse dieser Vereinspolitik kann man
auf verschiedenen "Ortsfrequenzen" des 2-Meter-Bandes, im Ruhrgebiet besonders
auf der Gesocksfrequenz (145,2875 MHz), hören.
Den Vogel schießt hierbei DJ6VX ab, dessen
Äußerungen auf Seite 3, allerdings nur auszugsweise, wiedergegeben sind. Auch wenn
dieser DJ6VX seit 50 Jahren der höchsten Lizenzklasse angehört, hat er sich doch
erstaunlich gut den neuen Sitten auf den Amateurbändern angepaßt, die dadurch geprägt
werden, daß immer mehr Leute vom CB-Band (11 Meter) in die Amateurbänder strömen, weil
die Prüfungen zur Erlangung der Lizenz immer leichter gemacht wurden. Diese Leute haben
erstens keine Ahnung vom wirklichen Amateurfunk und bringen zweitens die rauhen
Wildwest-Sitten des CB-Bandes mit in die Amateurfunkbänder.
Zu diesen gehören: absichtliches Stören
vorhandener Funkverbindungen, Teilnehmern des Amateurfunks vorzuschreiben, mit wem sie
sprechen dürfen (sonst gibt es Eifersuchtsdramen), Bedrohung und auch Belagerung von
andersdenkenden Funkamateuren mit pogromartigen Szenen vor deren
Haustür, wobei die Polizei schon einige Platzverweise aussprechen mußte.
Die Entwicklung zu diesen Zuständen zeichnete sich
schon vor Jahrzehnten ab, als die ersten "Schmalspur-Lizenzen" aufgrund der
Empfehlung des DARC ins Leben gerufen wurden.
Bis in die Mitte der 1960er Jahre gab es zwei
Lizenzklassen, deren Inhaber dieselbe Prüfung abgelegt haben mußten. Nach bestandener
Prüfung bekam man die Lizenzklasse A, deren Besitz die Ausübung des Hobbys etwas
einschränkte. Bei guter Führung in den Funkgesprächen erhöhte sich automatisch nach
einem Jahr die Lizenzklasse A in die Klasse B, die einen vollständigen Betrieb auf allen
zugelassenen Bändern erlaubte.
Seit Mitte der 1960er Jahre gab es, wie schon
berichtet und vom DARC befürwortet, für die angeblich besonders guten Techniker unter
den Funkamateuren die duch Fortfall der Morseprüfung gekennzeichnete Klasse C, die es
seinen angeblich technisch hochstehenden Besitzern nur erlaubte, auf den Ultrakurzwellen
zu senden, aber seltsamerweise weniger Ansprüche an die technische Prüfung stellte als
die normale Amateurfunkprüfung, und hiermit begann der
Sittenverfall innerhalb des Amateurfunks. |
Zusammengefaßt und nach meinem
Erinnerungsvermögen unterlagen die Amateurfunkprüfungen und die dazugehörigen Lizenzen
einer ständigen Wandlung zu leichteren Prüfungsbedingungen hin und bewirkten damit eine
allmähliche Aushöhlung des Amateurfunks dahingehend, daß die neuzeitlichen
Amateurfunker immer weniger von dem Idealismus beseelt waren, der in früheren Zeiten
diesem Hobby ein gewisses Ansehen verliehen hat.
Bis in die 1960er Jahre mußten alle
Anwärter eine Prüfung mit gleichem Schwierigkeitsgrad ablegen. Sie beinhaltete den
Nachweis technischer Kenntnisse mit Erklärungen von Röhrenschaltungen (Transistoren
waren damals noch ungebräuchlich). Vorgänge auf Sendeantennen mit Strom- und
Spannungsbäuchen usw. mußten ebenfalls erklärt werden. Die internationalen
Amateurfunkabkürzungen und die wichtigsten Landeskenner wurden abgefragt. Landeskenner
bilden den vorderen Teil eines Amateurfunkrufzeichens, und man kann an ihnen erkennen, in
welchem Land der Funker zu Hause ist.
Die oben geschilderte Prüfung wurde zum
größten Teil mündlich vollzogen, wobei es auch vorkam, daß der Proband eine einfache
Schaltung oder Vorgänge an einer Sendeantenne zeichnerisch auf einem Blatt Papier
darstellen mußte.
Was jedoch den Amateurfunkanwärtern das
meiste Kopfzerbrechen bereitete, war die Morseprüfung, die zusätzlich zum oben
geschilderten Teil abgelegt werden mußte. Sie vollzog sich dadurch, daß
drei Minuten lang die vom Prüfer gegebenen Morsezeichen gut lesbar in normaler
lateinischer Handschrift auf ein Blatt Papier übertragen werden mußten. Das
vorgeschriebene Tempo hierbei war 60 Buchstaben pro Minute. Wenn man bedenkt, daß ein
Buchstabe durchschnittlich aus drei Zeichen (Punkte und Striche) besteht, kann man sich
eventuell vorstellen, wie schnell die Morsezeichen gegeben wurden.
Während man sich den Lehrstoff für die
technische und betriebstechnische Prüfung aus Lehrbüchern beschaffen und diesen zu Hause
lernen konnte, war das mit der Vorbereitung auf die Morseprüfung nicht möglich. Es gab
zwar schriftliche Vorlagen, aus denen zu ersehen war, wieviel Punkte und Striche jeder
Buchstabe unseres Alphabets enthält und in welcher Reihenfolge, aber es ist so gut wie
unmöglich, diese sinnlos erscheinende Anordnung von Punkten und Strichen auswendig zu
lernen.
Darum war für die Erlernung des Morsens ein Lehrgang unerläßlich, den man
entweder bei einem Amateurfunkclub oder bei einem privaten Morselehrer absolvieren konnte.
Man lernte hierbei einige psychologische Tricks, mit deren Hilfe die komplizierte
Anordnung der vielen Punkte und Striche trotz aller Schwierigkeiten erlernbar wurden. Es
erforderte also viel Zeit, Willenskraft und Durchhaltevermögen von Seiten des Schülers,
bis das gewünschte Tempo im Geben und Hören von Morsezeichen erreicht war.
Nicht unerwähnt bleiben
sollte hier der Idealismus auf Seiten der Telegraphielehrer, die einen oder mehrere
Schüler in der Kunst des Morsens unterwiesen und dieses meistens unentgeltlich taten.
Wenn dieser Unterricht im Klassenverband
geschah, konnte man damit rechnen, daß am Schluß eines solchen Kurses nur noch fünf bis
zehn Prozent der ursprünglich angemeldeten Schüler vorhanden waren. Aber die paar
Prozent, die bis zum Schluß durchgehalten haben, hatten praktisch auch eine
charakterliche Prüfung in Sachen Einsatzbereitschaft und Lernfreude abgelegt, kurz und
gut:
Sie waren taff (englisch: tough)
und voller Willenskraft. Das heißt, sie waren keine Memmen, Waschlappen oder Weicheier,
die schon bei der geringsten Lernschwierigkeit aufgaben. Deswegen wußten sie auch, dieses
Hobby zu schätzen.
Heute findet man diese Eigenschaft kaum
noch. Die heutigen Amateurfunkanwärter sind kaum bereit, für eine Prüfung etwas zu
lernen, und das bißchen, das trotzdem gelernt werden muß, wollen sie möglichst mit
einem Nürnberger Trichter in den Hintern geschoben bekommen.
Man kann es auch andersherum sagen: Der DARC (Deutscher Amateur-Radio-Club) ist nicht willens oder hat
nicht das richtige Personal, seinen Zöglingen das nötige Wissen und Benehmen für die
Ausübung des Amateurfunks beizubringen, weshalb dieser Verein peinlicherweise stets für
eine Förderung der Schmalspur- bzw. Doofen-Lizenzen eintritt.
Das führt z. B. dazu, daß eine Vielzahl der
heutigen Neu- Lizenzierten nicht einmal sein Rufzeichen anständig nennen kann, und manche
nennen es überhaupt nicht, obwohl es eigentlich zur Identifikation des Funkamateurs
dienen soll und daher wie das Nummernschild eines Automobils gut sichtbar verbal vor sich
hergetragen werden müßte. Durch diese Verhaltensweise bekommt der heutige Amateurfunk
immer mehr Ähnlichkeit mit dem bisher gebräuchlichen CB-Funk, der keine besonderen
Anforderungen an Intelligenz, Verhaltensweisen und Funkdisziplin stellte.
Aus welchem "Menschenmaterial"
die heutige Amateurfunkanwärterschaft besteht, kann man auch anschaulich aus vielen
Zuschriften ersehen, die im Gästebuch dieser Homepage aufgeführt sind.
Die Resonanz der oben geschilderten Vereinspolitik
offenbart sich ferner im Verhalten sogenannter Funkamateure, die man, sofern man im
Ruhrgebiet wohnt, auf der Gesocksfrequenz 145,2875 MHz beobachten kann. Dort verabredet
man sich zu verbalen "Schlägereien", wie es oft die Hooligans vor
Fußballspielen tun. Ziel der Angriffe ist meist DO1YCI, dem man meint, die
Funkberechtigung und damit die Lizenz absprechen zu können, weil sein Benehmen auf den
Amateurfunkfrequenzen zu wünschen übrig läßt. DO1YCI (Ignaz) ist wahrlich kein Engel,
aber das Schlimme an der Verhaltensweise dieser Schlägertypen ist, daß sie selbst
ebenfalls kein bißchen besser sind als der Ignaz.
Sie werfen mit Anschuldigungen und Ausdrücken
herum, die bis weit unter die Gürtellinie reichen (siehe Seite 3 dieser Homepage) und von
einer fehlenden Kinderstube zeugen, anstatt dem Ignaz mit guten Verhaltensbeispielen
voranzugehen. Diesem Treiben läßt sich nur durch eine gewissenhafte Funküberwachung
seitens der Behörden bzw. durch die zeitliche Begrenzung aller leider schon vorhandenen
Doofen-Lizenzen und durch die Aufstockung aller Schmalspur-Lizenzen begegnen, damit
letzten Endes die Leute übrig bleiben, die ich einige Zeilen höher als "taff"
beschrieben habe. Da es inzwischen zu spät ist, eine solche Bereinigung des Amateurfunks
durchzuführen, wird dieser wohl nie wieder zu seinem früheren Ansehen zurückgelangen.
Grob betrachtet gab es bis zur Mitte der 1960er
Jahre die A- und B-Lizenz, für die, wie schon berichtet, dieselbe Prüfung abgelegt
werden mußte.
Ab etwa Mitte der 1960er Jahre kam als erste
Schmalspurlizenz die C-Lizenz auf, für die, wie ebenfalls berichtet, keine
Morsekenntnisse nötig waren. Daher durfte man mit dieser Lizenz auch nur auf der
Ultrakurzwelle funken, auf der keine bedeutsamen Reichweiten erzielt werden können.
Außerdem waren die Anforderungen an die technischen Kenntnisse für diese Lizenzklasse,
obwohl es sich bei deren Aspiranten um angeblich besonders gute Techniker handelte, aus
bisher ungeklärten Gründen auf etwa 75 % der Normklasse herabgesetzt worden.
Weil es außerdem Leute gab, die absolut nicht das
bisher gebräuchliche Morsetempo von 60 Buchstaben pro Minute lernen wollten, die aber
trotzdem den Wunsch hatten, die Kurzwelle wegen der höheren Reichweite benutzen zu
können, wurde etwa ab dem Anfang der 1990er Jahre eine weitere
"Schmalspurlizenz" eingeführt, für deren Prüfung nur ein Morsetempo von 30
Buchstaben pro Minute verlangt wurde. Nach meiner Erinnerung durften die Leute mit dieser
"Halbwertslizenz", wie gewünscht, die Kurzwelle benutzen, aber die Herabsetzung
der in der Prüfung verlangten Morsekenntnisse machte sich im Präfix (Vorsatz) der
erteilten Rufzeichen bemerkbar, damit die Inhaber dieser Lizenzen weltweit als
"Telegraphie-Stümper erkennbar waren.
Als Krönung der Aufweichung der
Amateurfunk-Bestimmungen wurde etwa im Jahr 1998 in Deutschland eine sogenannte
Einsteiger-Lizenz (angeblich Lizenz zum Einstieg in den Amateurfunk) kreiert, weil die
Amateurfunk-Vereine meinten, auf diesem Wege mehr Interessenten für den ohnehin schon im
Niveau heruntergekommenen Amateurfunk gewinnen zu können und damit ihre eigene
Daseinsberechtigung zu festigen. Diese Einstiegs-Lizenzen erforderten für die Prüfung
viel weniger technisches Wissen als es für die bisher niedrigsten Lizenzklassen nötig
war. Ironischerweise zeichnen sich noch heute diese Niedrigstlizenzrufzeichen dadurch aus,
daß sie vorn die Buchstaben "DO" zur Schau tragen. Daher machte als
Beschreibung dieser Lizenzklassen schnell die Bezeichnung "Doofen-Lizenz" die
Runde.
Nach einer hinter vorgehaltener Hand lautgewordenen
Statistik einer Außenstelle der Bundesnetzagentur haben in den letzten Jahren nur etwa 3
% der sogenannten Einstiegslizenzler (Doofen-Lizenzler) die Gelegenheit genutzt, ihre
Lizenz durch eigene Qualifizierung aufzustocken. Die restlichen 97 % der
"Noch-Nicht-Funkamateure" blieben auf ihrer Einstiegslizenz sitzen, werden daher
voraussichtlich niemals richtig in den Amateurfunk einsteigen und sich deswegen vermutlich
lebenslänglich als Schmarotzer desselben betätigen.
Etwa im Jahre 2003 erlaubte man sich einen weiteren
Kniefall den "Schmalspuramateuren" gegenüber, indem man den Inhabern der
bisherigen UKW-Lizenz (C-Lizenz, ohne Morseprüfung) die uneingeschränkte Benutzung der
Kurzwelle erlaubte.
Als Nachbetrachtung dieser Zusammenstellung der
Amateurfunkentwicklung sei darauf hingewiesen, daß die hier dargestellten Jahreszahlen
des Entstehens der einzelnen Amateurfunkklassen nur als Anhaltspunkte dienen können, denn
fast alle von mir befragten Funkamateure konnten sich nur ungenau an das Jahr ihrer
Lizenzierung erinnern.
Dieser Umstand ist bezeichnend für die
nachlassende Ernsthaftigkeit, mit der von den meisten Leuten der Amateurfunk heute
betrieben wird. Jeder Berufsausübende kann sich an das Jahr seines Lehrabschlusses,
seines Meisterbriefes usw. erinnern, weil er daran ernsthaft gearbeitet hat. Jeder
Autohobbyist kennt das Nummernschild seines Fahrzeugs auswendig, aber es soll sogenannte
Funkamateure geben, die nicht auf Anhieb ihr eigenes Rufzeichen nennen können Wenn sich
ein Funkamateur an das Jahr seiner Lizenzierung nicht erinnern kann oder nicht sein
eigenes Rufzeichen kennt, ist das ein trauriges Zeichen dafür, daß er dieses Hobby nur
als Nebensache oder Modeerscheinung betrachtet und wohl kaum daran interessiert ist,
dieses Hobby zu verteidigen, für dieses Hobby zu kämpfen.
Die Leute mit der C-Lizenz, die bisher ihre
Lernfaulheit durch die Ausrede verteidigt hatten, sie hätten keine Lust, auf der
Kurzwelle zu funken, weil dort zu viel Gepfeife, Geknatter, Gemulche und andere Störungen
vorhanden waren, hatten nicht nur andere, sondern auch sich selbst ihr ganzes
Amateurfunkleben lang belogen, denn jetzt, nach Aufweichung der Bestimmungen, traf man sie
plötzlich in großen Massen auf der Kurzwelle an, auf der es ihnen nach eigener Aussage
vorher zu ungemütlich war.
Ich kenne viele der früheren UKW-Amateure und
Doofen-Lizenzler, die sich schon in früheren Jahren in weiser Voraussicht auf den
Niedergang der Amateurfunkvoraussetzungen einen Sender gekauft hatten, der auch auf der
Kurzwelle zu betreiben war, obwohl ihnen dort der Sendebetrieb nicht erlaubt war. Es ist
ein offenes Geheimnis, daß diese Leute ihren "schwarzen Sender" schon vor der
völligen Aufweichung des Amateurfunks verbotenerweise auf der Kurzwelle betrieben haben.
Inzwischen ist es auch den Doofen-Lizenzlern
erlaubt, die Kurzwelle, zumindest teilweise, zu benutzen, und entsprechend hat sich das
"Gesicht" der Kurzwelle verändert:
Man ist zum großen Teil nicht willens oder in der Lage, sein Rufzeichen anständig
durchzusagen, kann mangels Morsekenntnissen keine Funkbaken oder Relaisfunkstellen
erkennen, weiß wegen mangelnder technischer Kenntnisse nicht, welche Bandbreite das
eigene Sendesignal im Spektrum des Amateurfunkbandes einnimmt und stört damit
unwissentlich andere Funkstationen.
Daher ergibt sich an dieser Stelle die Frage, wie man
sich mit sogenannten Funkamateuren über Reichweiten auf den kurzen oder ultrakurzen
Wellen unterhalten soll, wenn diese nicht in der Lage sind, Funkbaken und
Relaisfunkstellen, die sich meist in Telegraphie melden, zu identifizieren. Hier ist die
Ähnlichkeit mit Zeitungslesern verblüffend, die sich in ihrer Zeitung nur die Bilder
ansehen, aber unfähig sind, den Text zu lesen.
Und wie kann man diesem Analphabetentum beim
Zeitungslesen oder im Amateurfunk entgegenwirken?
Durch Bildung!
|
Man sehe sich hierzu das nebenstehende
Foto eines Werbekastens des Ortsverbandes Beverungen-Lauenförde innerhalb des DARC an!
Hier ist im unteren Teil eindeutig dargestellt, daß der Amateurfunk nicht nur aus Spaß
besteht, sondern seinen Wert erst durch die dazugehörige Bildung erhält.
Ferner ist davon die Rede, daß sich Funkamateure
aller möglichen Sprachen treffen, um miteinander zu kommunizieren. Wie soll das aber
ermöglicht werden, wenn es der Bildungsstand der meisten heutigen sogenannten
Funkamateure nicht erlaubt, sich in wenigstens einer Fremdsprache mit jemandem zu
verständigen? |
Das Losungswort und auch Lösungswort zu diesem
Problem ist dasselbe, das auch Politiker in immer zunehmenderem Maße predigen, wenn es
darum geht, junge Leute in Lehrstellen unterzubringen. Es heißt: Bildung.
Auch in den Jahrbüchern für den Funkamateur ist
immer noch die Rede davon, daß der Amateurfunk der "eigenen Weiterbildung" und
der "Völkerverständigung" dienen sollte. Zum Thema der Völkerverständigung
kann ich nur darauf hinweisen, daß eine Verständigung nicht einmal im Kleinen klappt.
Wenn man sich den heutigen Amateurfunk ansieht
(besonders auf der Gesocksfrequenz 145,2875 MHz, nur im Ruhrgebiet zu hören), ist aus ihm
ein Pfuhl von Asozialen geworden, die nichts anderes zu tun haben, als andere Teilnehmer
zu beleidigen, zu verleumden und nach Möglichkeit vor Gericht zu bringen, wobei es keine
Rolle spielt, ob die zur Anklage gebrachten Punkte der Wahrheit entsprechen, oder ob man
als Kläger die Gerichte einfach belügt, indem man sich die nötigen Zeugen irgendwie
beschafft. Näher beschrieben ist diese Verhaltensweise auf Seite 3 dieser Homepage, wobei
DJ6VX, der sich diesen heute anscheinend neuen Verhältnissen sehr gut angepaßt hat, eine
tragende Rolle spielt.
Die "eigene Weiterbildung" findet kaum noch
statt, und man sieht das Ergebnis darin, daß es immer mehr Doofen-Lizenzler gibt, die
eine Reihenschaltung nicht von einer Parallelschaltung unterscheiden können. Viele, die
ich angetroffen habe, sind dem Alkohol oder anderen Rauschgiften verfallen und ziehen
damit das Niveau des Amateurfunks in die Tiefe.
Einen Doofen-Lizenzler habe ich angetroffen, der sich
zu D-Mark-Zeiten den unten abgebildeten, etwa 5000,-- DM teuren, Transceiver
(Sende-Empfänger FT-1000) gekauft hat und innerhalb eines Tests nicht wußte, wie man mit
diesem Gerät verschiedene Frequenzen einstellen kann, obwohl gerade die
Frequenzeinstellung zum Handwerkszeug eines jeden Funkamateurs gehören sollte, ähnlich
wie die Betätigung der Gangschaltung eines Autos durch einen Autofahrer.
Dieser Transceiver ist auch Bestandteil meiner Station
und hat hat laut Prospekt mit allen Schaltern und Potentiometern etwa 68
Bedienungselemente, und ein solches Gerät in den Händen der meisten Doofen-Lizenzler
stellt dieselbe Situation dar, in der sich der Käufer eines Porsche-Wagens befindet, der
nur einen Moped-Führerschein hat.
Nachdem der Betreffende 10 Jahre lang unglücklicher
Besitzer dieses teuren Gerätes war und er es sich angeblich finanziell nicht leisten
konnte, die Kurse zur Erlangung einer vollwertigen Funklizenz in einem Essener Ortsverband
zu besuchen, kam ihm nun die völlige Aufweichung der Lizenzbestimmungen entgegen, und er
darf mit seinem unzulänglichen Wissen und diesem komplizierten Gerät die Kurzwelle
benutzen.
Daß es nicht nur unter den Doofen-Lizenzlern Leute
gibt, die unfähig sind, ein Funkgerät in der Form zu gebrauchen oder zu bedienen, wie es
eigentlich der Amateurfunk-Codex verlangt, kann man zwischen den Zeilen auch im Internet
in der Einrichtung "Wikipedia" unter der Rubrik "Bandplan" lesen, wo
es wörtlich heißt:
"Bei Amateurfunkwettbewerben
werden die Empfehlungen der Bandpläne oft nicht beachtet. Einzelne Veranstalter solcher
Wettbewerbe haben versucht, die Einhaltung der Bandpläne während Wettbewerben zu
kontrollieren, jedoch ohne Erfolg. So werden regelmäßig während Wettbewerben im
Amateurfunk-Fernschreiben die für die Beobachtung des Funkwetters wichtigen Funkbaken im
14-Megahertz-Bereich bis zur Unbrauchbarkeit gestört."
Sucht man den Grund für dieses selbstzerstörerische
Verhalten innerhalb des Amateurfunks, kommt man schnell zu dem Schluß, daß diese Störer
der Funkbaken, obwohl sie anscheinend eine Amateurfunkprüfung bestanden haben, nicht in
der Lage sind, zu erkennen, daß auf der bestimmten Frequenz Funkbaken angesiedelt sind,
die ihre Kennzeichen natürlich in der Betriebsart der Morsetelegraphie abstrahlen.
Das ist genau die Betriebsart, die heute kaum noch ein
Amateurfunkanwärter bereit ist zu lernen.
Dieses Verhalten ist erstens der
Faulheit des betreffenden Möchtegern-Funkers anzulasten und zweitens der Faulheit und
Unfähigkeit der sogenannten Ausbilder des Deutschen Amateur-Radio-Clubs (DARC), dem es
heutzutage aus Gründen der Gewinnmaximierung nur noch darum geht, möglichst viele
Mitglieder zu gewinnen, wobei es dem Verein ganz egal ist, aus welchen Kreisen der
sozialen Brennpunkte diese Mitglieder stammen, ob sie vom Intellekt her in der Lage sind,
etwas lernen zu wollen (in diesem Fall Telegraphie), oder ob sie praktisch als
Morse-Analphabeten auf die internationale Menschheit losgelassen werden.
Von diesen fragwürdigen Ausbildern habe ich schon oft
über Funk gehört, daß sie sich rühmten, ganze Schulklassen für die
Amateurfunkprüfung auszubilden, aber beim näheren Nachfragen stellte sich jedes Mal
heraus, daß es sich nur um eine Ausbildung zur Doofen-Lizenz handelte, die natürlich
nicht die Kunst des Morsens beinhaltet.
Somit kann man dem DARC, obwohl er sich selbst als
Hüter und Bewahrer des Amateurfunks sieht, anlasten, daß er in der oben geschilderten
Art selbst das Grab des Amateurfunks bereitet. Was wir wirklich für den Amateurfunk
benötigen, sind gewissenhafte Ausbilder und gewissenhaft ausgesuchte
Amateurfunkanwärter, die dieses Hobby nicht nur als eine Modeerscheinung betrachten,
sondern als eine Tätigkeit, dem eigenen Forscher- und Bildungsdrang, wie er in den
Jahrbüchern für den Amateurfunk beschrieben steht, freien Lauf zu lassen.
Zur Erinnerung: In den Jahrbüchern liest man, daß
der Amateurfunk angeblich der eigenen Weiterbildung, den experimentellen und
technisch-wissenschaftlichen Studien und auch der Völkerverständigung dienen soll.
Daß dieses
Lügenmärchen immer noch weiterverbreitet wird, ist reine Volksverdummung.
Die Wirklichkeit sieht so aus, daß von den
Amateurfunkanwärtern kaum noch jemand den Wunsch hat, sich weiterzubilden, daß sogar
Bildung als ein Makel angesehen wird. Die fertigen, angeblich zu Funkamateuren
ausgebildeten Aspiranten sind, wie oben geschildert, manchmal nicht einmal in der Lage,
eine Frequenz an ihrem Gerät einzustellen und können, wie ich selbst erfahren mußte,
oft nicht eine Parallelschaltung von einer Serienschaltung unterscheiden, vom Umgang mit
dem Ohmschen Gesetz ganz zu schweigen. Deswegen kann man mit ihnen in den meisten Fällen
auch keine technisch – wissenschaftlichen Studien betreiben. Zur
Völkerverständigung sind diese Herren ebenfalls in den meisten Fällen unfähig, weil
sie oft nicht einmal eine einzige Fremdsprache wenigstens bis zur Verständigungsreife
beherrschen und nicht in der Lage sind, sich der internationalen Sprache des Amateurfunks
zu bedienen, die aus Abkürzungen besteht, die in der Amateurfunkprüfung verlangt werden
und mit deren Hilfe sich ein europäischer Funkamateur sogar mit einem Chinesen oder
Japaner verständigen kann, sofern sich beide Partner auf diese Sprache einigen.
Das
Problem an dieser internationalen Sprache ist aber, daß sie nur von demjenigen ausgeübt
werden kann, der des Morsens mächtig ist, und genau diese
Fähigkeit wird vom DARC so gut wie gar nicht mehr vermittelt, weshalb die heutigen
sogenannten Funkamateure kaum in der Lage sind, Völkerverständigung zu betreiben. Diese
Verständigung klappt oft nicht einmal im Kleinen, also in der Nachbarschaft. Dort stört man sich gegenseitig absichtlich, es
finden Verleumdungen oder Beleidigungen statt bis zu Belagerungen ungeliebter
Funkamateure, wobei man schon von pogromartigen Szenen sprechen kann, die sich vor der
Haustür mancher Funkamateure abgespielt haben.
Wenn der DARC dafür sorgen würde, daß der
Schwierigkeitsgrad der Amateurfunkprüfungen den Anforderungen angepaßt wird, hätten wir
die oben geschilderten Schwierigkeiten nicht. Statt eine Anpassung der Prüfung an die
Anforderungen der Realität zu bewirken sorgt hingegen der DARC dafür, daß der
Schwierigkeitsgrad der Prüfung der Dummheit des Aspiranten und damit der Unfähigkeit zur
eigenen Weiterbildung angepaßt wird, womit die Eigenschaften des Amateurfunks, wie sie in
den Jahrbüchern für den Funkamateur angepriesen werden, ad absurdum geführt werden,
wobei man schon von einer Entartung
des Amateurfunks sprechen kann.
Diese Entartung kann man an
vielen Beispielen sehen, und besonders deutlich dann, wenn Massenveranstaltungen
stattfinden, so z. B. beim sogenannten Flohmarkt in Dortmund, der alljährlich zu Anfang
Dezember in der dortigen Westfalenhalle stattfindet und mehr einer Industriemesse als
einem Flohmarkt gleicht. Dort trifft man
sich, dem Herdenzwang folgend, nur um dabei gewesen zu sein, und kauft sich, wenn es der
Geldbeutel erlaubt, Funkgeräte oder Einzelteile, die auf diesem "Flohmarkt"
auch nicht billiger sind als im normalen Handel. Viele Leute bringen ihr Handfunkgerät
von zu Hause mit, und es soll schon öfter vorgekommen sein, daß sich dort zwischen zwei
Besuchern und Besitzern solcher Mini-Funkgeräte folgendes Gespräch abspielt:
Herr A zu Herrn B: "Hallo, wo kommst du denn her?
B zu A: "Aus Kiel (Norddeutschland), und woher kommst du?"
A zu B: "Aus München, das liegt in Bayern."
B zu A: "Das trifft sich gut, denn ich sammle noch DOKs für das DLD. Dann können
wir ja mal eine kurze Funkverbindung machen, und wir haben beide einen neuen Punkt für
dieses "Diplom"."
Zur Erklärung sei gesagt, daß das DLD ein Stück Papier ist, dessen Abbildung Sie
hier sehen. Es ist schön bunt, sieht besser aus als auf dem hier dargestellten alten
Foto, und das hängen sich die von Minderwertigkeitskomplexen geplagten
"Funkamateure" in eingerahmtem Zustand an die Wand, um eine Aufwertung
ihres in Mitleidenschaft gezogenen Selbstbewustseins zu erfahren.
Wenn man sich den Text dieser Auszeichnung genau betrachtet (den
wesentlichen Teil sehen Sie im zweiten Bild in vergrößerter Form) belohnt dieses Diplom
den Funkamateur für eine bestimmte Anzahl von Funkverbindungen zwischen Funkern aus
verschiedenen Ortsverbänden des DARC.
Damit es den Herren A und B aus
unserem Beispiel leichter fällt, ein solches Diplom zu erhalten, stellen sie sich
in einem Abstand von 30 Metern voneinander in der großen Halle auf und stellen dann mit
ihren Handfunkgeräten eine kurze Funkverbindung her, was bei dieser Entfernung kein
Kunststück ist. Anschließend werden die üblichen QSL-Karten
(Funkverbindungs-Bestätigungs-Karten) ausgetauscht (unten sehen Sie eine historische
Karte von mir), und beide Herren hängen sich diese voller Stolz an die Wand und zeigen
sie ihren Besuchern mit den Worten: " Seht her! Mit meinem kleinen Funkgerät habe
ich eine Verbindung mit einem Ortsverband aufgebaut, der 600 Kilometer von hier entfernt
ist", und alles staunt.
Wenn, wie in diesem Beispiel
geschildert, die Herren A und B auf diese Art noch weitere "Funkamateure"
ansprechen und dieses auch bei anderen Massenveranstaltungen des Amateurfunks tun, kommt
schnell der Nachweis von über 100 Funkverbindungen zwischen weit auseinanderliegenden
Ortsverbänden zustande, und man kann dann, natürlich gegen Bezahlung, dieses DLD
erhalten, um es an die Wand zu hängen. Seinen Besuchern - und vielleicht kommt auch
einmal die Presse zu Besuch, der man seine Amateurfunk-Station vorführen will - macht man
dann klar, daß man mit seiner mickrigen Station über 100 Weitverbindungen getätigt hat,
und das ist Betrug am Amateurfunkgedanken, der durch den DARC (Deutscher
Amateur-Radio-Club) gefördert wird. Dieses ist nur eines von vielen Beispielen, wie man
den einst so geschätzten Amateurfunk in seiner Bedeutung entwerten kann.
Auf der Jagd nach Diplomen zur
Anhebung des eigenen Selbstwertgefühls treibt die Vereinsmeierei im Amateurfunk immer
seltsamere Blüten, und es werden die absurdesten Mittel zur Hilfe eigesetzt, um sich
irgendwelche Diplome an die Wand hängen zu können.
So werden Relaisfunkstellen benutzt
die auf hohen Bergen oder in Hochhäusern stehen, und die Reichweite eines
"Babyphons" auf mehrere 100 Kilometer vergrößern können. Es werden auch
Telefonleitungen zur Erhöhung der Reichweite einer "Funkverbindung" benutzt, z.
B. mittels des Internets. In dem Fall redet sich also ein "Funkamateur" ein -
und das erzählt er seinen Bekannten auch anschließend - , mit Australien zu funken, und
in Wirklichkeit werden mittels Amateur-Funkstrahl nur 10 Kilometer zurückgelegt, nämlich
5 Kilometer zur nächsten Internet-Relaisstelle in Deutschland, dann über Telefonleitung,
gemischt mit kommerziellen Funkstrecken, die nichts mit Amateurfunk zu tun haben, nach
Australien, und dort noch einmal 5 Kilometer von einer dortigen Relaisfunkstelle zu
irgendeinem dort in der Nähe wohnenden Funker.
Diese unsinnige Einrichtung nennt
sich Echolink.
Aus diesem Grunde
darf ich mir zur Erheiterung meiner Leser erlauben, auch meine
"Amateurfunkstation" auf der nachstehenden Abbildung vorzustellen:
Mit diesem Telefon, das eine
Wählscheibe besitzt, die heute kaum noch jemand von der jungen Generation bedienen kann,
denn diese Leute drücken meistens auf die Scheibe
anstatt dieselbe zu drehen, habe ich nachweislich ein
Gespräch mit Australien geführt, das ich aber wegen der anfallenden Gebühren kurz
gehalten habe. Nun die Frage an die Allgemeinheit: Habe ich dafür ebenfalls ein Diplom
verdient?
Denn wahrscheinlich hat ein Teil
dieser Übertragungsstrecke nach Australien nicht nur aus Telefonleitungen, sondern auch
aus Funkübertragungs-Strecken bestanden, die allerdings nichts mit Amateurfunk zu tun
hatten. Durch diese primitiven Hilfsmittel, die eine Amateur-Funk-Verbindung zu einer
größtenteils erfolgten Telefonleitungs-Verbindung machen, wird der Amateurfunk in einer
solchen Form ad absurdum geführt, daß, da es sich hier offensichtlich um
Funk-"Sport" handelt, der Vergleich mit einem Marathon-Läufer erlaubt ist, der,
um endlich einmal einen Sieg zu erringen, sich eines öffentlichen Verkehrsmittels bedient
und einen Teil seiner zu durchlaufenden Strecke mit der Straßenbahn oder einem Taxi
zurücklegt. Ob er sich wenigstens schämt, wenn er anschließend seine an der Wand
hängende Siegesurkunde in einem Anfall von Nachdenklichkeit betrachtet?
Der Vollständigkeit halber komme ich
nicht daran vorbei, auch über folgende Themen des entarteten Amateurfunks zu berichten:
Ausbildungs-Rufzeichen, Kids-Days,
Kleinkinder-Lizenzen oder auch Kleingeist-Lizenzen
Zu den weiteren Absurditäten des heutigen Amateurfunks (anno 2009)
gehören die in der Überschrift aufgeführten Begriffe. Für Funkamateure mit
Minderwertigkeitskomplexen und zur Förderung des finanziellen Staatseinkommens hat der
Gesetzgeber die Ausbildungs-Rufzeichen eingeführt, die sich jeder Funkamateur kaufen
kann. Unter diesen Rufzeichen, die in Deutschland meistens mit den Buchstaben DN beginnen,
ist der Funker berechtigt, auch Leute an seiner Station sprechen zu lassen, die noch keine
Funklizenz besitzen. Bedingung dafür ist aber, daß der lizenzierte Funkamateur sich
stets in der Nähe seines Schützlings aufhält, um diesen unter Kontrolle zu haben.
Die Praxis hat allerdings gezeigt, daß gegen diese Bedingung laufend
verstoßen wird. Mir selbst ist es passiert, daß ich eine Ausbildungsstation mit einem
DN-Rufzeichen angetroffen habe, an der ein solcher Neuling ohne Funklizenz seinen
Funkbetrieb durchführte. Bestimmte Verhaltensweisen, die mir auffielen, veranlaßten
mich, den Neuling zu fragen, wo denn im Moment sein Ausbilder sei. Der Neuling druckste
herum und tat so, als sei sein Ausbilder mal eben auf der Toilette. Die dortige
"Sitzung" nahm aber so ungewöhnlich lange Formen an, daß die Existenz eines
Riesenbandwurmes zu befürchten war, an dessen Vernichtung der arme Ausbilder wohl heute
noch arbeitet, denn während der gesamten Funkverbindung habe ich kein Wort von ihm
vernehmen können.
In anderen Fällen habe ich gehört, daß innerhalb von
Ortsverbänden des DARC einige Funktionäre ihren unlizenzierten Schützlingen sinngemäß
gesagt haben: "Wenn du zu Hause schon eine Funkstation stehen hast, obwohl du noch
keine Lizenz besitzt, kannst Du ruhig schon das Ausbildungsrufzeichen DN...... benutzen,
auch dann wenn ich nicht in der Nähe bin. Dieses Vertrauen schenke ich dir als
langjährigem Mitglied unseres Ortsverbandes." Daß diese
Verhaltensweise gegen die Amateurfunkbestimmungen verstößt, muß ich wohl nicht betonen,
aber dieses Verhalten bedeutet, daß die Bestimmung mit den Ausbildungsrufzeichen nur eine
Farce ist, die lediglich dazu dient, das finanzielle Defizit unseres Staates mit Hilfe des
angeknacksten Selbstbewußtseins gewisser Funkamateure, die sich als Möchtegern-Ausbilder
hervortun wollen, vielleicht deswegen, weil sie zu Hause wenig zu sagen haben,
abzumildern. Ausgerechnet die Funktionäre eines so angesehenen Vereins wie des DARC
halten sich in vielen Fällen nicht an die gültigen Bestimmungen.
Bevor die Mode mit den Ausbildungs-Rufzeichen aufkam, ist es schon
oft vorgekommen, daß man über Funk Leute antraf, die überhaupt keine Lizenz besaßen.
Dieses geschah an den sogenannten Kids-Days, auf deutsch: an den Kinder-Tagen. Diese Tage
wurden als Alibi benutzt, seine Kleinsten im Kindergarten- oder Sandkasten-Alter auch mal
über das Mikrofon sprechen zu lassen, obwohl sie meistens noch gar nicht in der Lage
waren, ganze Sätze zu sprechen, geschweige denn, den Sinn eines Funkgespräches zu
verstehen. Sie gaben Empfangsberichte mit dem entsprechenden Zahlen-Code durch, obwohl
ihnen der Sinn dieser Codierungen fremd war. Das konnten sie nur, weil sich der Vater
dieser Kinder im Hintergrund als Souffleur betätigte und ihnen somit die Ausdrücke
vordiktierte, die die Kinder sagen sollten, aber noch gar nicht verstanden. Es war schon
manchmal peinlich, wenn der Souffleur dem Kind jedes zweite Wort vorflüstern mußte,
damit überhaupt etwas Verständliches über das Mikrofon gegeben wurde. Um der gesamten
Funkverbindung als K als Krönung des gefunkten Unsinns wenigstens noch einen sittlichen
Nährwert zu verleihen, gaben die Kinder zum Schluß der Verbindung ihrem
Gesprächspartner noch ihre Lieblingsfarbe durch, die mit Amateurfunk so wenig zu tun hat
wie die Schuhgröße.
An dieser Stelle drängt sich mir der Gedanke von einer geistigen
Vergewaltigung oder Dressur dieser armen Kinder auf, die, bevor sie das
internationale Amateurfunk-Netz mit ihren Kindereien belasten, zunächst einmal im
Sandkasten die einfache und natürliche Kommunikation lernen sollten, indem sie
kindgerechte Sätze sprechen lernen, wie z. B.: "Du hast mir mein Förmchen geklaut.
Gib es mir sofort zurück!"
In diesem Zusammenhang darf ich noch einmal daran erinnern, daß in
den noch heute gültigen Jahrbüchern für den Amateurfunk dieser immer noch so
beschrieben wird, daß es heißt, der
Amateurfunk verfolge den Zweck von experimentellen und
technisch-wissenschaftlichen Studien und diene der eigenen Weiterbildung und der
Völkerverständigung. |
Einem dressiertem Kind im Kindergartenalter kann man auf diese Art
unmöglich den Amateurfunk, wie er in den Jahrbüchern beschrieben ist, schmackhaft
machen. Eher erreicht man das Gegenteil, wie bei einem Kind, das mit aller Gewalt das
Klavierspielen erlernen soll. Kinder müssen sich ihr Hobby, ihren Neigungen entsprechend,
freiwillig aussuchen können, um Freude daran zu gewinnen. Dasselbe trifft auch für die
spätere Berufswahl zu. Man sollte ein sprachbegabtes Kind nicht dazu zwingen,
Maschinenschlosser zu werden, und ein handwerklich begabtes Kind eignet sich nicht
unbedingt zum Dolmetscher oder zum Philosophen.
Wenn aber ein Familienvater meint, sein Kind um jeden Preis durch
kindliche Funkgespräche zum Funkamateur dressieren zu müssen, hat er alle
Möglichkeiten, hierfür das 11-Meter-Band zu benutzen, das der liebe Gott in seiner
grenzenlosen Weisheit für solche Stümpereien geschaffen hat.
Da letzteres in den wenigsten Fällen geschieht, kann man nur mit
Grauen die geplanten K-Lizenzen (Kleinkinder-Lizenzen, oder, wie ich vermute,
Kleingeist-Lizenzen) erwarten, die kaum noch Wissensansprüche an die Probanden stellen
und somit dazu mithelfen, den Amateurfunk zu einem Klatschtanten-Funk zu degradieren, in
dem eines Tages nur noch von Lieblingsfarben und ähnlichen Nichtigkeiten die Rede sein
wird und das eigentliche Ziel aus den Jahrbüchern (siehe einige Zeilen höher) außer
Acht gelassen wird.
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